Funding-Stories
Ein lösungsorientiertes Online-Medium

Perspective Daily

ProjektstarterInstitution/Initiative/Verein
ThemenJournalismus
ModellVorverkauf

Über das Crowdfunding

Perspective Daily will ein konstruktives, lösungsorientiertes Online-Medium schaffen. Für die Finanzierung des Projekts hat das Team aus Münster eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Zum erfolgreichen Start werden 12.000 Mitglieder gesucht, die ein Jahr lang monatlich 3,50 Euro zahlen. Mitgründer Felix Austen berichtet im Interview über das Konzept des Konstruktiven Journalismus und die aktuelle Kampagne.

Interview mit Felix Austen, Mitgründer

crowdfunding.de: Ihr wollt mit „Perspective Daily“ ein Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus schaffen. Was macht konstruktiven Journalismus aus?

Felix Austen: Ganz ähnlich wie konstruktive Kritik fragt Konstruktiver Journalismus nicht nur – aber auch! – nach den Problemen und den Ursachen, sondern diskutiert auch Auswege und Lösungsansätze, die Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Geschichte für die meisten Probleme schonmal hervorgebracht haben.

Kann eine solche Form des Journalismus neutral sein? Inwieweit gibt ein konstruktiver Journalist durch das Aufzeigen von Lösungswegen ein politisches Statement ab?

Konstruktiver Journalismus ist so wenig “neutral” wie jede andere Form des Journalismus. Aber wie jeder gute Journalismus kommt die politische Haltung durch das Stellen der richtigen Fragen ins Spiel. Und diese Fragen ausgewogen, gut recherchiert, anschaulich und vor allem ergebnisoffen zu beantworten, das macht für uns hochwertigen und seriösen Journalismus aus. Das Aufzeigen und Diskutieren von Problemlösungen ist also weniger ein Bekenntnis zu irgendeiner politischen Richtung, als zur Politik selbst. Wir sind nicht links, rechts, oben oder unten, sondern politisch, weil wir uns den wichtigen Fragen stellen. Dafür braucht man Zeit und Unabhängigkeit – und die werden wir nach einer erfolgreichen Kampagne haben, wie kaum ein anderes Medium.

Wollt Ihr Eure Leser auch emotional ansprechen? Ist es nicht unglaublich schwierig – bzw. unmöglich – Menschen ausschließlich auf der Sachebene anzusprechen und zu aktivieren?

Das kennen wir wohl alle aus der Schule, dass das in der Tat unmöglich ist. Deshalb haben wir ja auch einige Neurowissenschaftler an Bord, die viel darüber wissen, wie man Informationen so vermittelt, dass sie auch wirklich ankommen. Zunächst wollen wir durch einfache und gut verständliche Texte Hürden abbauen. Dafür lassen unsere Autoren ihre Eitelkeiten vor der Türe und jeder darf bei jedem viel mitdiskutieren und reinreden. Die Darstellung unserer Beiträge wird zudem sehr einfach und ablenkungsfrei gehalten – es gibt ja auch keinerlei Werbung. Außerdem werden wir sehr viel Hirnschmalz, Zeit und auch Geld in gute Grafiken, anschauliche Statistiken, Videos und spielerische Elemente stecken, die die Beiträge auflockern. Etwas kompliziertere Aspekte eines Themas werden in Klappern untergebracht, die Interessierte lesen können, die aber nicht entscheidend sind, um den restlichen Text zu verstehen. Und schließlich werden wir, wie bei allen Fragen, sehr stark auf das Feedback unserer Mitglieder achten, denn die wissen oft am besten, was funktioniert und was nicht.

Im Rahmen Eures Crowdfunding sucht Ihr Unterstützer, die Euch ein Jahr lang mit 3,50 Euro im Monat unterstützen. Was können Eure Leser erwarten?
Wer Mitglied wird bei Perspective Daily erhält jeden Tag ein Wissenspaket, das einen Haupt-Beitrag von rund 10 Minuten Lesezeit zu einem Thema enthält. Dazu werden weitere kleine Gimmicks gestellt, vielleicht mal ein Video, eine interaktive Grafik, ein schönes Zitat, eine Karikatur oder ein Quiz. Auch hier gilt: Wir werden genau beobachten, was die Mitglieder als anregend empfinden.

Ihr geht ohne Vorleistung in dieses Crowdfunding. Es gibt keine Leseproben, keinen Dummy oder ähnliches was den Leuten Eure Idee verdeutlicht. Was sind Eure Ansätze, um die Crowd von Eurem Konzept zu überzeugen?

Wir wollen die Leute mit den vielen guten Argumenten für Konstruktiven Journalismus und einer konstruktiven Medienkritik überzeugen, genau wie wir sie auf unserer Homepage darlegen. Das funktioniert ja bisher auch sehr gut. Gegen die Vorabveröffentlichung von Probeartikeln haben wir uns vor allem aus zwei Gründen entschieden: Ersten würden vermutlich viele Menschen, wenn wir einen Artikel zu einem bestimmten Thema herausgäben, denken, Perspective Daily behandle vor allem dieses Thema. Wer das Thema nicht interessant findet, würde sich vielleicht ganz abwenden von uns. Also müssten wir zweitens eine große Zahl von Beiträgen produzieren, mindestens in der Größenordnung von zehn, um unsere Bandbreite aufzuzeigen – was wir uns derzeit aber zeitlich und finanziell noch nicht leisten können. Man muss es so sehen: Wer per Crowdfunding zum Beispiel einen Stuhl aus recycleten Flaschen finanziert, kann davor auch nicht probesitzen. Die Vorschusslorbeeren sind der Grundgedanke des Crowdfundings und ein Zeichen dafür, dass man eine Idee überzeugend findet. Was wir auf jeden Fall versprechen ist, dass wir uns total reinhängen wenn es klappt, um die hohen Erwartungen zu erfüllen.

Ihr lasst Euer Crowdfunding über Eure eigene Seite und keine Plattform laufen. Was hat Euch zu diesem Schritt bewogen?

Das hat vor allem damit zu tun, dass wir so alle Crowdfunder direkt in unserer Mitglieder-Datenbank erfassen können, was nach einer erfolgreichen Kampagne viel Arbei und Zeit spart. Außerdem wollen wir nach Ende der Crowdfunding-Kampagne weiterhin Mitglieder gewinnen, die sich anmelden können sollen. Das Crowdfunding sichert nur die Startfinanzierung fürs erste Jahr.

Danke für das Interview und viel Erfolg mit Perspective Daily!

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Datum
20. Januar 2016
Themen
Journalismus
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