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Fintech-Konferenz

Bericht von der WIRED MONEY Konferenz

wired money
Am 28. April 2016 fand die WIRED MONEY in Berlin statt. Die Fintech-Konferenz wurde von WIRED Germany und Gründerszene ausgerichtet.
Von Redaktion am 04. Mai 2016

Bei der eintägigen Veranstaltung trafen etablierte Finanzunternehmen auf junge Fintech-Startups. Unter den Teilnehmern bestand bei vielen Themen breite Einigkeit, oftmals wurde aber auch sehr kontrovers diskutiert.

Unsere Key-Takeaways:

 

Digitale Finanz- und Versicherungsdienstleistungen werden den Markt verändern

Darüber, dass sich im Zuge des digitalen Wandels die Art und Weise wie Menschen ihr Geld verwalten, ändern wird und dadurch alte Märkte wegbrechen und neue Möglichkeiten entstehen, waren sich wohl alle Konferenzteilnehmer einig. So will allein die Deutsche Bank, Deutschlands größte Bank und Hauptsponsor der Konferenz, in den nächsten Jahren 750 Mio. Euro in die Digitalisierung investieren. Daneben stehen die agilen, mit Risikokapital ausgestatteten und personell hochqualifiziert besetzten Fintech-Startups in den Startlöchern, um das Feld von hinten aufzumischen.

 

Marktentwicklung: Wer den Kunden hat, hat die Macht?

Spannende Diskussionen gab es darüber, in welchem Maße sich der Markt für Finanzdienstleistungen zukünftig konzentrieren wird. Ein Teil der Panelisten prophezeite eine „The Winner takes it all“ Entwicklung, bei der die Anbieter mit direktem Kundenzugang den Markt dominieren werden.

 

Das Handy als Portemonnaie der Zukunft

Die auf der Konferenz präsentierten Zahlen zeigten deutlich, wie sehr die Bedeutung des Mobiltelefons als neues Portemonnaie zunimmt. Lamine Cheloufi von der Geldsende-App Cookies erläuterte, dass eine kontinuierlich optimierte User Experience die zentrale Leitlinie bei der Entwicklungsarbeit darstellt. Auch die Deutsche Bank erkennt die Unabdingbarkeit einer mobilen Schnittstelle zum Kunden und präsentierte ihre neue Banking-App, die nach eigenen Angaben sehr gut angenommen wird.

 

Automatisierung als Bedrohung für Arbeitsplätze und die Banken

„Machines will replace humans“, ist eine der Thesen des Investors Morton Lund. Beispiele für Startups, die genau daran arbeiten sind Scaleable Capital (automatischer Investmentmanager) oder Knip (digitaler Versicherungsmakler). Die Vertreter der „alten“ Finanz- und Versicherungsindustrie sehen die schon jetzt einsetzenden Veränderungen, argumentieren aber, dass sich der Faktor Mensch nie komplett ersetzen lassen wird.

 

Startups zielen auf Bankkunden – Banken adaptieren Geschäftsmodelle der Startups

Auf dem Kredit-Panel ging es zunächst um die Frage, inwieweit es Startups gelingt, etablierten Banken im Kreditgeschäft Konkurrenz zu machen. Anschließend wurde die Frage dahingehend erweitert, inwieweit Banken den Startups in ihren neu geschaffenen Geschäftsfeldern Konkurrenz machen. Hintergrund ist die Ankündigung der Commerzbank, eine eigene Crowdlending-Plattform zu starten. Lendico CEO Clemens Paschke sieht dem neuen Wettbewerber gelassen entgegen, verweist auf das riesige Marktpotential und sieht sich im Geschäftsmodell bestätigt.

 

Herausforderung Regulierung

Das Thema Regulierung stellt die Startups mit ihren neuen Geschäftsmodellen vor große Herausforderungen. Um den Fintech-Themen, die immer neue regulatorische Fragestellungen aufwerfen, gerecht zu werden, wird die BaFin ihre personellen Kapazitäten erhöhen.

 

Blockbuster Blockchain

Auf die an das Publikum gestellte Frage, wer genau wisse worum es sich bei Blockchain handelt, fielen die Reaktionen relativ verhalten aus. Folgt man der These von Funderbeam-Gründerin Kaidi Ruusaleepp, ist das aber auch nicht weiter schlimm. Denn die meisten Menschen nutzen auch das Internet, ohne zu wissen wie es genau funktioniert.

Dass die Blockchain ein „Gamechanger“ ist, haben viele Panelisten immer wieder betont. Ein Ausblick gibt das Startup Funderbeam, das mit Blockchain dezentral und ohne Mittelsmänner, Ideen aus der Crowd finanzieren lassen will. Ein weiteres Beispiel gab Christian Reitwiesser von Ethereum. Er erklärte, dass die Blockchain es ermöglicht, alle Mitwirkende an einem Musikstück anteilig zu entlohnen, selbst wenn das Stück zu einem späteren Zeitpunkt durch einen Remix verändert wird.

 

Vertrauen ist die Grundlage für Markterfolg

Große Einigkeit bestand darüber, dass das Vertrauen der Menschen in das eigene Angebot die Grundlage für die Etablierung jedes Geschäftsmodell ist.

 

Ré­su­mé

Die WIRED MONEY war ein gelungenes Event mit inspirierenden Speakern und einem guten Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen.

Dass WIRED ein Podium für Vordenker ist, belegt übrigens die Entstehungsgeschichte des Wortes „Crowdsourcing“. Die Bezeichnung wurde im Jahr 2006 von Jeff Howe in einem Artikel im WIRED Magazin (US Ausgabe) geprägt. Dies war dann der Stichwortgeber für die Wortschöpfung von „Crowdfunding“ durch Michael Sullivan kurze Zeit später.

Es bleibt höchst spannend zu beobachten, zu welchen Entwicklungen es in den nächsten 10 Jahren auf dem digitalen Finanzmarkt kommen wird.

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Autor
Redaktion
Datum
04. Mai 2016
Themen
Fintech
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