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Country Manager Germany FundedByMe

Interview mit Harald Schottenloher

Anfang April geht die deutsche Seite von FundedByMe an den Start. crowdfunding.de hatte die Gelegenheit Harald Schottenloher – Country Manager FBM Germany – zu treffen und mit ihm über FundedByMe und Crowdfunding zu sprechen.
Von Redaktion am 13. April 2014

crowdfunding.de: Wie differenziert sich FundedByMe von den zahlreichen anderen Crowdfunding Plattformen?

Harald Schottenloher: Vor allem sind wir international tätig und können durch unsere Büros in 8 Ländern eine Kampagne international pushen. Wir haben Büros in Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland, Italien, Spanien und Singapur. Damit sind wir einzige europäische Plattform mit einer Dependance in Asien. Wir bieten Crowdfunding, Crowdinvesting und Crowdloans an und diskutieren das optimale Modell individuell mit dem Unternehmer. Wir werden Kombinationen anbieten und sehen auch da auch die Zukunft. Wir werden einen Treuhandkontoservice anbieten. Wir kümmern uns um die Kampagne und helfen dabei einen richtigen Kampagnenplan aufzusetzen. Generell wollen wir auf unserer Seite nur hochwertige Projekte, die es ernst nehmen.

Wie ist FundedByMe entstanden?

Namibisch-Schwedischer und Rumänisch-Schwedischer Coder tun sich zusammen und starten eine Firma. Diese wollten sie 2010 als Projekt bei Kickstarter starten. Allerdings ging das nicht als Firma die keinen Sitz in der USA hatte. Also haben die beiden einfach selber Ihre Seite programmiert. Zunächst wurde auf der Seite nur reward-based Crowdfunding angeboten. Dann auch Equity und im ersten Jahr wurden gleich 4 Mio. eingesammelt.

Was sind Eure Pläne für die Zukunft?

Wir wollen erstmal keine neuen Büros in weiteren Ländern eröffnen. Es steht jetzt erstmal der Blick nach Innen an. Das heisst: Produktoptimierung und Prozessoptimierung. Wir wollen neue Funktionen wie Loans anbieten und noch mehr über eine optimale Zusammenarbeit in der Folgefinanzierung, d.h. nach der Crowd, lernen.

Wo siehst Du Crowdfunding in 5 Jahren?

Es hängt viel von den deutschen und europäischen Gesetzen ab. Meine Beobachtung ist, dass die Höhe der Prospektpflicht mit der Anzahl und dem Erfolg von Crowdfunding Plattformen korreliert. In UK liegt die Prospektpflicht bei 5 Mio GBP, in Deutschland bei 100.000 EUR. Entsprechend sind die Umsätze bzw. Investitionen aus der crowd in die Wirtschaft hoch oder eben niedrig. Da kommt es jetzt darauf ab, dass die Politik die richtigen Vorraussetzungen schafft.

Harald Schottenloher
Harald Schottenloher

Die Zukunft von Crowdfunding kann gigantisch sein, es gibt in Deutschland sehr viel Privatvermögen. Das Geld das über CF kommt, kommt ja zusätzlich zu bestehenden Finanzierungsquellen in den Wirtschaftskreislauf und ist deshalb volkswirtschaftlich sehr positiv zu sehen. Mittelfristig werden aber auch viele durch Crowdfunding finanzierte Start-Ups Pleite gehen. Das ist aber vollkommen natürlich, im Venture Capital Bereich geht man von einem Ausfallrisiko von 1:8 aus. Wichtig ist nur, dass allen Beteiligten von Anfang an das Risiko klar ist. Ansonsten kann das negativ auf den Ansatz des Crowdfunding insgesamt zurückfallen. Insbesondere weil die Medien immer gerne Negatives ausschlachten, aber wenig Lust haben komplexe Zusammenhänge langfristig zu erklären.

Beim Crowdfunding muss man der Crowd vorher offenlegen was man vorhat. Ich hab schon von mehreren Personen gehört, die Angst Wettbewerbern haben, die ihre Ideen kopieren, wenn man als Projektinitiator seine Geheimnisse offenlegt. Was schätzt Du das ein?

Diese Fragestellung kommt auch oftmals bei der VC Finanzierung von StartUps auf. Das Problem haben aber meist die Unerfahrenen. Wenn man mit der Idee raus will, muss man das riskieren und daran glauben, dass man schneller und besser ist als potentielle Nachahmer. Wenn man zu ängstlich ist sollte man es lassen. Das Problem wird meiner Ansicht nach aber überschätzt. Die Idee ist 1%, die anderen 99% sind harte Arbeit und auch Glück. Bei technischen Innovationen kann man auch versuchen in der Kommunikation nach außen eine Zwischenlösung zu finden, bei dem man nicht alle Details verrät, aber den Leuten dennoch verständlich macht worum es geht.

Vielen Dank für das Interview!

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Autor
Redaktion
Datum
13. April 2014
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