Magazin
Vorabdruck aus dem „Jahrbuch Crowdfunding 2015“

Transparenz und Professionalität im Crowdfunding

slingshot return
Exklusiver Vorabdruck aus dem im November neu erscheinenden „Jahrbuch Crowdfunding 2015“. Das „Jahrbuch Crowdfunding“ will einen Einblick in die Transparenz der hierzulande relevanten Plattformen liefern, die Unternehmen für die Kapitalaufnahme nutzen können. Weiterhin finden sich in dem Jahrbuch zahlreiche Expertenbeiträge, die sich mit den wichtigsten Praxisfragen rund um das Crowdfunding auseinandersetzen und Markttrends analysieren.
Von Oliver Gajda am 02. November 2015

Transparenz und Professionalität im Crowdfunding

Der Investor kann beim Crowdfunding nicht auf die Expertise von Beratern oder Finanzinstitutionen zurückgreifen, sondern er allein tätigt die Investition über eine Plattform direkt mit dem Verkäufer. Das Unternehmen, der Emittent, gibt im Zug-um-Zug Geschäft dafür Aktien oder Gesellschaftsanteile aus – oder beleiht diese im Kreditgeschäft. Es besteht also eine erhöhte Verantwortung des Investors für seine Entscheidung. Es ist deshalb wichtig, dass der Investor nicht nur relevante Informationen des Verkäufers hat, und diese nachprüfen kann, sondern auch, dass er den Investitionsprozess auf der Crowdfunding-Plattform und alle Konditionen versteht und diesen auch vertrauen kann. Im Idealfall werden beim Crowdfunding durch Transparenz, Vergleichbarkeit und öffentliche Vermarktung, damit einhergehend die Schaffung einer kritischen Öffentlichkeit, die Informationsasymmetrien stark reduziert, so dass der Erfolg eines Fundraisings mehr und mehr auf die Qualität des Angebots zurückzuführen ist.

Oliver Gajda
Oliver Gajda

Die Komplexität finanzwirtschaftlicher Produkte hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Das hatte auch zur Folge, dass die von den Marktteilnehmern eingegangenen Risiken sowohl in ihrer absoluten Höhe als auch hinsichtlich ihrer Verteilung über die Asset Klassen und deren Korrelationen nicht mehr richtig eingeschätzt wurden, und zwar sowohl von den Finanzmarktaufsichtsbehörden als auch von den Finanzmarktakteuren. Auch die Ratingagenturen haben darin versagt, Risiken adäquat zu bewerten. Und so wurden Anlageentscheidungen nicht mehr rational vorgenommen, der wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen vieler Finanzprodukte war immer weniger erkennbar. Die Bankenkrise im Jahr 2008 bot schließlich die Gelegenheit zum Anfang einer Neuorientierung.

„Indem die Transparenz der Finanzmärkte und Finanzprodukte erhöht wird, werden die im Finanzsystem eingegangenen Risiken sichtbar. Dies nützt allen Finanzmarktakteuren, gerade aber auch den Anlegern, die angesichts der Komplexität vieler Produkte schnell den Überblick verlieren können”, schreibt das Bundesministerium der Finanzen. Und nicht zuletzt ist für die Finanzaufsicht Transparenz ebenfalls von zentraler Bedeutung, denn nur mit Zugang zu Informationen kann sie Regulierungsauflagen wirksam durchsetzen. Transparenz sollte also die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen, auch und gerade die des Kleinanlegers.

Eine Betrachtung der Akteure

Im Schatten der Auswucherungen des traditionellen Finanzsektors ist ein kleiner neuer Sektor entstanden: Crowdfunding. Dieser begründete sich als zeitgemäße Antwort auf die eingesessenen Finanzdienstleistungsanbieter und verspricht dem Kleinanleger durch digitale, offene Darstellung von Projekten mehr Entscheidungsfreiheit und Mitbestimmungsrecht bei der Kapitalanlage. Hierbei werden Finanzierungen direkt von einer Vielzahl von Einzelinvestoren über das Internet eingesammelt. Dies verlangt im Sinne der Vertrauensbildung (und des Mangels an relevanten Anlageberatern) eine entsprechend offene und transparente Kommunikation durch die Crowdfunding Plattformen, auf denen die beim Crowdfunding gängigen Finanzinstrumente angeboten werden können.

Wir sehen drei Akteure, welche einer Betrachtung zum Thema Transparenz zu unterziehen sind:

1. Es gibt die Verkäufer, die kapitalsuchenden Unternehmen. Sie sind bereits durch die Regulierung mit gewissen Veröffentlichungspflichten versehen – in Deutschland insbesondere durch das Kleinanlegerschutzgesetz (KASG). Die Emittenten werden auch von den entsprechenden Finanzmarktaufsichtsbehörden überprüft. Informationen müssen Investoren i. d. R. entweder als Prospekt nach der Europäischen Prospektrichtlinie oder in Form des eingeschränkten Prospekts, wie zum Beispiel in Österreich oder Frankreich, zur Verfügung gestellt werden. Nur bei Unterschreitung definierter Grenzen fallen solche Pflichten weg. Im Sinne des deutschen Kleinanlegerschutzgesetzes muss beim Crowdfunding ein sogenanntes Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) für Angebote unter 2,5 Mio. Euro erstellt werden, dies darf aber nicht zu Werbezwecken veröffentlicht werden. Natürlich ist bei der öffentlichen Vermarktung von Anlagen eine Mindesttransparenz unabdingbar im Sinne des Emittenten. Schließlich muss er Investoren überzeugen und Kritiker beruhigen.

2. Der Investor ist auch einer bestimmten Transparenz unterworfen. So gibt es, in Deutschland ebenfalls durch das KASG geregelt, gewisse Auskunftspflichten und auch Beschränkungen der Entscheidungsfreiheit für Privatanleger. Hierbei müssen zum Beispiel die Crowdfunding-Plattformen eine Datenerhebung einleiten, um zu verhindern, dass Investoren Geld anlegen, ohne sich des damit verbundenen Risikos bewusst zu sein. Dies geschieht in der Regel über eine Selbstauskunft, wie beispielsweise im Vereinigten Königreich. Andere Länder (Deutschland, Frankreich, Österreich) gehen darüber hinaus, indem zusätzlich Obergrenzen des Anlagebetrags je Privatanleger und Projekt gesetzlich fixiert werden – in Deutschland sind dies nun 10 000 Euro.

3. Die Crowdfunding-Plattform ist je nach Regulierung ein Anlageberater (Frankreich) und damit auch regulatorisch zur Transparenz und Haftung gezwungen oder ein Vermittler (Vereinigtes Königreich) und dadurch weniger Regularien unterworfen. Das deutsche KASG ermöglicht es hiesigen Crowdfunding-Plattformen unter Einschränkung auch als Vermittler aktiv zu sein.

Ein vierter möglicher Akteur, der Anlageberater, ist bislang im Crowdfunding-Sektor noch nicht stark präsent. Allerdings sehen wir verschiedene Trends, welche darauf hindeuten, dass es sich nur um eine Frage der Zeit handelt, bevor Berater diesen Markt verstärkt angehen und Anlegern helfen werden, eine Investitionsstrategie zum Thema Crowdfunding zu erarbeiten. In den folgenden Ausführungen behandeln wir, wie generell in diesem Jahrbuch [Anm.: Gastbeitrag aus dem Jahrbuch Crowdfunding], die Transparenz mit Sicht auf Crowdfunding-Plattformen.

Transparenz als Grundlage demokratischer Investitionen

Selbstverständlich ist der Sektor noch weit davon entfernt, Transparenz als Erfolgsfaktor berechnen zu können. Informationsasymmetrien bleiben auch im Crowdfunding bestehen. Dennoch denken wir, dass es an der Zeit ist, Crowdfunding Plattformen aus Investorensicht zu betrachten. Was sollten Investoren von einer Crowdfunding-Plattform mit Bezug auf die Plattform selbst – nicht der dort veröffentlichen Projekte – erwarten können, um eine Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Anlagestrategie zu treffen? Wer steht hinter der Plattform? Wie gesichert ist ihr Fortbestand? Welche Konditionen und Anlageformen werden angeboten? Wie lange besteht die Plattform schon oder ist sie neu, aber innovativ?

Die britische Regulierung stellt spezifische Informationsanforderungen an die Crowdfunding-Plattformen, deren Erfüllung die Finanzmarktaufsicht prüft. Der Status der Regulierung wird von Crowdfunding-Plattformen kommuniziert, denn er hilft, bei Investoren Vertrauen aufzubauen. Die französische Regulierung hat eigene Label für Eigenkapital- und Fremdkapital Crowdfunding-Plattformen kreiert, welche nur Crowdfunding-Plattformen nutzen dürfen, die konform mit den Auflagen des Regulators operieren. Eine Vielzahl von Immobilien Crowdfunding-Plattformen, welche dieses Jahr ins Leben gerufen wurden, fallen allerdings durch die von ihnen genutzten Finanzinstrumente aus der bestehenden Regelung heraus und erhalten daher kein entsprechendes Label.

Bei der Europäischen Kommission wurde während langer Diskussionen im Experten Rat des European Crowdfunding Stakeholder Forum letztlich auch Transparenz an erste Stelle gehoben, und das angedachte „Labeln“ oder „Benchmarking” des Sektors von der Idee einer messbaren „Transparenz” ersetzt. Um transparente und offene Geschäftspraktiken im Bereich des Crowdfunding zu fördern, hat der Europäische Verband des Sektors (das European Crowdfunding Network) in diesen Gesprächen die regelmäßige und öffentliche Bereitstellung von nicht vertraulichen oder sensiblen Daten über die Industrie und Geschäftsmodelle gefordert – und die anschließende Veröffentlichung der akkumulierten Statistiken. Aufgrund der nur langsam voranschreitenden Diskussionen auf EU-Ebene, hat der Verband inzwischen selbständig eine entsprechende Initiative ins Leben gerufen und arbeitet eng mit der Europäischen Kommission und anderen Gremien an der detaillierten Umsetzung.

Nationale Interessenverbände in Frankreich und dem Vereinigten Königreich haben ebenfalls ihre eigenen
Verhaltensregeln formuliert, die sich meist an die jeweilige nationale Regulierung anlehnen, Transparenz aber noch nicht näher definieren. Eine professionelle Vertretung des Sektors hat sich bislang auch in anderen Ländern noch nicht geformt, so gibt es in Deutschland zwar eine Arbeitsgruppe German Crowdfunding Network im Deutschen Crowdsourcing Verband. Da der Verband hauptsächlich durch Mitgliedschaft von Einzelpersonen und nicht von Unternehmen getragen wird, konnte er sich bisher noch nicht als eigenständige Industrievertretung etablieren. Dennoch wurde er als Lobby der Plattformen bei der Diskussion um das Kleinanlegerschutzgesetz genutzt. Inzwischen haben sich einige deutsche Plattformen entschlossen einen Bundesverband Crowdfunding e.V. zu gründen, der sich damit auch in Konkurrenz mit den bisherigen Bemühungen aufstellt. Da es auch Überschneidungen bei den Personalien gibt, entsteht hier ein potenzielles Friktionspotenzial. Die Lösung wird maßgeblich auch durch die Professionalität der Plattformen und der beiden Verbänden beeinflusst werden. In Österreich und Italien sind bisher alle Versuche den Sektor zu repräsentieren im Sande verlaufen. In den Niederlanden und Dänemark wird das gleiche Unterfangen dagegen durch öffentliche Gelder gefördert, der Wirkungskreis bleibt jedoch auf reine Öffentlichkeitsarbeit reduziert. In Belgien entsteht zur Zeit nach Drängen der Regierung, die sich einen Ansprechpartner wünscht, ein Industrieverband.

Dennoch, in den skalierbaren Bereichen des Crowdfundings, besonders beim Fremdkapital, sind die Transparenzbestrebungen vielerorts bereits vorangeschritten. Die großen britischen Kredit-Plattformen veröffentlichen ihre Daten quartalsweise. Das geschieht, wie bei Zopa, teils auch über herunterladbare Dateien. Aber auch britische Eigenkapital Crowdfunding-Plattformen mit relevanter Größe gehen mit ihren Daten offener um, als die Anbieter in den anderen europäischen Ländern. So finden sich auf der Webseite von Crowdcube Statistiken und die Historie der Plattform, einschliesslich Erfolgsraten, geographischer Verteilung von Projekten und Investoren und vieles mehr. Es bleibt selbstverständlich noch viel zu wünschen übrig, aber es scheint eine klare Tendenz zu einem offenen Verhältnis zwischen Plattformen und Öffentlichkeit zu geben.

Anreize für mehr Transparenz

Es gibt zwei Anreize, welche Plattformen zu mehr Transparenz bewegen können. Der erste Anreiz ist der eigene Erfolg. Beide oben genannten Plattformen haben inzwischen erhebliche Summen vermittelt und haben damit auch entsprechende Öffentlichkeit und Kritik erhalten. Um diese Öffentlichkeit positiv zu binden, sind Plattformen bereit, ihre Daten mehr und mehr öffentlich zu machen. Der zweite Anreiz ist eine positive Integration des Sektors durch die Politik. Das heißt, die Politik und die Aufsichtsbehörde sind in aktivem Austausch mit dem Sektor um, wie in Frankreich und dem Vereinigten Königreich der Fall, durch die entsprechende Schaffung und Interpretation der Rechtslage seine gezielte Einbindung in den bestehenden Finanzsektor zu initiieren. Dies beinhaltet auch entsprechende Steueranreize für Investoren. Ähnliches wird gerade in Belgien umgesetzt. Ein weiterer Faktor sind öffentliche Co-Investitionen, wie sie die British Business Bank in Millionenhöhe über Crowdfunding-Plattformen getätigt hat.

Unterstützung durch den öffentlichen Sektor ist ein wichtiger Aspekt, um Professionalität und Transparenz zu schaffen. Auch wenn es sich hierbei nicht um Finanzinstrumente handeln muss, die Verbindung von Politik und Crowdfunding schafft Öffentlichkeit und verleiht dem Sektor Ansehen. Auch hierzu ein Beispiel aus Großbritannien: Ein Fonds des Bürgermeisters der Stadt London investiert Eigenkapital über Plattformen wie Crowdcube. Gleichermaßen schafft die Verbindung von etablierten Finanzinstituten mit Crowdfunding-Plattformen eine erhöhte Öffentlichkeit. Institutionelle Investoren haben bereits Milliarden-Beträge für den Sektor bereitgestellt. Als strategische Investoren sind professionelle Venture Capital-Fonds aber schon seit langem an den großen Kredit Crowdfunding-Plattformen beteiligt, in Deutschland haben Smava, auxmoney, Zencap und Lendico Gelder von namhaften Risikokapitalgebern erhalten.

Beim Eigenkapital-Crowdfunding sind professionelle Anleger selten offen als Investoren auf den Plattformen zu treffen, was auch durch das höhere Risikoprofil von illiquiden Eigenkapitalbeteiligungen zu erklären ist. Dennoch stellen Business Angels und VC- Fonds eine nicht unbeachtliche Zahl der Crowdinvestoren. Inzwischen vermarkten sich einige Plattformen gezielt als Vermittler von Co-Investitionen mit Business Angels. Es bleibt fraglich, ob dies erhöhte Transparenz mit sich bringen wird, da die Ausnutzung von Informationsasymmetrien bislang noch zum Geschäftsmodell von traditionellen Risikokapitalgebern gehört. Hierbei müsste auch die Glaubwürdigkeit des Leadinvestoren, sei es ein Business Angel oder ein VC-Fonds, transparent dargestellt, deren Erfolge und Misserfolge in einer angemessenen und vergleichbaren Zeitlinie veröffentlicht werden.

Auch eine Annäherung an den regulierten Kapitalmarkt, also die Börsen, könnte Crowdfunding-Plattformen helfen, offener mit Investoren umzugehen. Finnlands Invesdor hat sich als erste europäische Crowdfunding-Plattform nach der EU-Finanzmarktrichtlinie eine Lizenz beschafft, um Ihre Aktivitäten auf den gesamten europäischen Binnenmarkt auszuweiten. Invesdor entwickelt einen sekundären Handelsplatz, welcher Investoren Liquidität verschaffen soll. In Frankreich betreibt Alternativa als erster regulierter alternativer Handelsplatz ein sogenanntes multilaterales Handelssystem. Nach zehn Jahren im Markt hat sich das Unternehmen neu orientiert und angefangen, sich als Crowdfunding-Plattform zu positionieren, um ähnlich einer Börse für Beteiligungen an kleinen und mittelständischen Unternehmen Verkäufer und Käufer zusammenzuführen.

Fazit

Transparenz entsteht aus freier Information, Partizipation und Rechenschaft. Es sollte möglich sein, etwas auf Grund der dargelegten Informationen „zu durchschauen“. Beim Crowdfunding, wo die Plattform als Marktplatz und Vermittler fungiert, aber in der Regel nicht direkt an der Transaktion teilnimmt, stehen auch die Aspekte der Plattform-Verwaltung im Vordergrund. Während Transparenz auch negative Seiten hat – Information kann letztlich auch missbraucht werden, gehört sie als essentieller Bestandteil zur Demokratie, ist grundlegend für eine freie Willensbildung der Beteiligten und somit unverzichtbar um eine fundierte Investitionsentscheidung herbeizuführen. Transparenz ist vertrauensbildend und setzt auch den Kleinanleger ins richtige Bild.

Privatinvestoren müssen alle relevanten Informationen leicht auf einer Crowdfunding-Plattform finden können. Sie müssen in die Lage versetzt werden, die Art und Risiken der vorgeschlagenen Platzierung sowie hinsichtlich der Stabilität der Crowdfunding-Plattform selbst zu verstehen. Dies ist wichtig mit Bezug auf die Vertrauensbildung in den Sektor, aber auch für die Entwicklung einer sachgerechten Investitionsstrategie der Investoren. Die Informationen müssen in leicht verständlicher Form übermittelt werden und jederzeit aufrufbar sein. Sie müssen die Vergleichbarkeit der Crowdfunding-Plattformen gewährleisten, so wie es teilweise mit Versicherungs- und Bankprodukten bereits geschieht.

Im Vordergrund steht die Möglichkeit zur informierten Entscheidungsfindung für die angesprochenen Anleger bezüglich der Projekte und Projektinitiatoren auf einer Crowdfunding-Plattform. Das sind: die mühelose Identifikation des Projektinhabers, aller Details zum Angebot sowie möglicher Interessenkonflikte mit der Plattform oder ihren Aktionären (Co-Investitionen, usw.) und weiterhin aller spezifischen Risiken, die im Vorfeld bereits ermittelt werden konnten. Hier sind die Crowdfunding Plattformen gefragt, die individuellen Projekte entsprechend anzuleiten. Dass in einigen Bereichen die bestehende Rechtslage bezüglich der Transparenz und der Mündigkeit des Investors mit sich selbst im Widerspruch steht, muss dabei auch in Betracht gezogen werden.

Zum Anderen geht es aber auch um die Transparenz der Crowdfunding-Plattformen an sich, inbesondere deshalb, weil die Rechtslage die Veröffentlichung von wichtigen Informationen zu den Projekten untersagt. Alle Investoren sollten jedoch in der Lage sein, relevante Informationen in Bezug auf den Status einer Plattform und ihre Nutzungsbedingungen einzusehen (einschließlich der Gebühren und Entgelte, Pflichten und Verantwortlichkeiten, Geldverwahrungsprozesse, etc.). Diese Informationen sollten frei zugänglich sein und nicht erst nach der Angabe von privaten Details und Kontaktdaten. Der Sektor hat viele Möglichkeiten von und mit anderen Finanzsparten zu lernen. Erste Schritte dahingehend wurden bereits unternommen. Es bleibt aber noch viel Raum für den jungen Sektor sich selbst zu organisieren und im Interesse der Investoren und Projektinhaber für bessere und transparentere Rahmenbedingungen zu sorgen.

Jahrbuch Crowdfunding 2015 von Oliver Gajda, Frank Schwarz, Karim Serrar
Das „Jahrbuch Crowdfunding“ liefert einen Überblick über die hierzulande relevanten Plattformen, die Unternehmen für die Kapitalaufnahme nutzen können. Kapitalsuchende und Kapitalgeber erhalten eine Übersicht über Historie, Anforderungen und Konditionen der einzelnen Plattformen. (Klappentext)

Zum Autor

Oliver Gajda

Oliver Gajda

Geschäftsführer
European Crowdfunding Network
Oliver Gajda ist Geschäftsführer des European Crowdfunding Network.
Artikel teilen

Zum Artikel

Autor
Oliver Gajda
Datum
02. November 2015
Themen
Buch
Bezahlter Beitrag Für diesen Beitrag hat crowdfunding.de keine Vergütung erhalten.
Geschäftsbeziehung Zwischen crowdfunding.de und den im Beitrag genannten Firmen besteht keine Geschäftsbeziehung.
Mehr Informationen zur Affiliate Ampel

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Infos zum Datenschutz.