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Wer stoppt den Klimawandel?

Wie jeder Einzelne mit Crowdfunding dem Klimawandel entgegenwirken kann

klima und crowdfunding
Wer stoppt den Klimawandel? Diese Frage hat uns das +3Magazin gestellt und wir haben in 1.440 Zeichen geantwortet: DIE CROWD !
Von Michel Harms am 11. April 2015
michel harms klimaschutz artikel

Aus dem +3 Magazin vom 10.04.2015. Unsere Antwort auf die Frage „Wer stoppt den Klimawandel?“. Das Magazin kam als Beilage der Süddeutschen Zeitung und ist auch Online abrufbar.

Um interessierten Lesern konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, die jeder Einzelne mit Crowdfunding hat, um zum Klimaschutz beizutragen, stellen wir im folgenden verschiedene Projektbeispiele vor.

Ökologische Projekte mit klassischem Crowdfunding unterstützen

Es gibt in Deutschland mittlerweile  mehrere Plattformen, die sich auf nachhaltige und ökologische Crowdfunding Projekte spezialisiert haben. So zum Beispiel Ecocrowd, eine von der deutschen Umweltstiftung gegründete Plattform, oder oneplanetcrowd, eine Plattform aus Amsterdam, die jetzt auch in Deutschland aktiv ist. Aber auch auf Plattformen wie VisionBakery oder Startnext, die sich nicht speziell auf das Thema Umwelt fokussiert haben, finden sich viele Projekte mit einem nachhaltigen Bezug.

Die Bienenbox
Die Bienenbox

Ein Beispiel für ein nachhaltiges klassisches Crowdfunding ist das Projekt „BienenBox“, das über 26.000 Euro eingesammelt hat. Die Macher wollen eine BienenBox für die Großstadt produzieren, um dem Bienensterben entgegenzuwirken. Als Gegenleistung gab es für die Unterstützer Prämien wie z.B. selbstproduzierten Honig, ein Treffen mit dem Projektinitiatoren oder ein Exemplar der BienenBox.

Öko-Startups mit einer Crowdinvestition zum Erfolg verhelfen

Auf Crowdfunding Plattformen, die sich auf die Finanzierung von Startups spezialisiert haben, finden sich immer wieder Jungunternehmen, die sich einem ökologischen Thema verschrieben haben. So zum Beispiel die Commod Haus GmbH, die sich auf die Produktion und Vermarktung eines Niedrigenergiehauses mit ökologischen und recycelbaren Innenausbau spezialisiert hat. Das österreichische Startup konnte Anfang des Jahres über die Plattform Greenrocket knapp 250.000 Euro durch Crowdfunding einsammeln. In diesem Fall werden die Crowdinvestoren mittels Genussscheinen am jährlichen Unternehmensgewinn beteiligt.

Den weltweiten Energieverbrauch durch Beteiligung an Energieeffizienzprojekten reduzieren

Bettervest hat sich als erste Crowdfunding-Plattform auf Energieeffizienzprojekte spezialisiert. Das Konzept ist eigentlich recht schnell erklärt. Die Crowd finanziert den Bau einer Energieeffizienzmaßnahme, wie z.B. die Umrüstung auf ein neues effizientes Heizsystem oder eine stromsparende Lichtanlage in einem Unternehmen oder einer anderen Einrichtung. Nach der Umrüstung wird nicht nur die Umwelt durch die Energieeinsparung entlastet. Es werden auch Kosteneinsparungen realisiert, die es möglich machen, der Crowd das investierte Geld verzinst zurückzuzahlen.

Durch Investitionen in Erneuerbare Energien bei der CO2 Einsparung mithelfen

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert den Erzeugern von Strom aus erneuerbaren Quellen feste Einspeisevergütungen. Durch den staatlich garantierten Abnahmepreis sind die durch nachhaltige Energieanlagen erzielten Einnahmen gut planbar. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Plattformen, die sich auf die Crowd-Finanzierung nachhaltiger Energieprojekte spezialisiert haben.

Bei der Plattform LeihDeinerUmweltGeld können die Bürger regenerativen Energie-Projekten (Strom & Wärme) einen Umweltkredit geben. Für jedes Projekt wird aufgezeigt, welcher CO2 Einsparung das getätigte Investment entspricht. So kann jeder genau sehen, welchen Impact der eigene Beitrag hat. Der Kredit wird je nach Projekt in jährlichen Raten oder am Ende der Laufzeit endfällig getilgt.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Plattform greenXmoney, die sich als Handelsplattform für Investitionen in Anlagen zu Erzeugung erneuerbarer Energien versteht. Die Crowd kann ein sogenanntes Wattpapier erwerben, das einen Vertrag über die Auszahlung zukünftiger Erträge aus solar- oder windbetriebenen Energieanlagen darstellt. Die Auszahlung der Erträge findet zweimal jährlich statt. Weiterhin bietet greenXmoney die Möglichkeit, die Wattpapiere auf der Plattform zu handeln.

Mit einem Crowdinvestment innovative grüne Technologie ermöglichen

Flowconverter
Flowconverter

Ein Beispiel dafür, wie man mit Crowdfunding eine neue grüne Technologie ermöglichen kann, ist das „Flowconverter“ Projekt. Dabei handelt es sich um eine Wasserturbine, die in fast in jedem Ort mit fließendem Wasser eingesetzt werden kann. Über die Plattform Tāmaota, die sich auf klimaeffiziente Technologien und Dienstleistungen spezialisiert hat, soll nun die Konstruktion eines Prototypen finanziert werden. Den Crowdinvestoren wird eine fixe Rendite zugesagt und ein zusätzlicher erfolgsabhängiger Zins in Aussicht gestellt.

Crowdinvestments bieten Rendite-Chancen, sind aber nicht ohne Risiko

Anleger müssen sich bewusst sein, dass Crowdinvestments mit einem Ausfallrisiko verbunden sind. Die meisten Verträge sind als Nachrangdarlehen ausgestaltet, was bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz der Projektgesellschaft zunächst die anderen Forderungen (wie z.B. Bankverbindlichkeiten) bedient werden. Der Totalverlust des Crowdinvestment ist also möglich.

Jeder interessierte Crowdinvestor sollte seine „grüne“ Anlageentscheidungen gemäß seiner eigenen Risikopräferenz treffen. Die Risiken und Renditeerwartungen unterscheiden sich von Projekt zu Projekt.

Die Vorteile von „Grünem Crowdfunding“

In der Nähe zu den Projektinitiatoren und dem schlanken und transparenten Prozess liegen die großen Vorteile von Crowdfunding. Die Projektinitiatoren begegnen der Crowd auf Augenhöhe und sind in den meisten Fällen offen für einem Dialog mit den Crowdinvestoren.

Dass man sich an den meisten Projekten schon mit einer kleinen Summe beteiligen kann, ist ein weiterer großer Vorteil vom Crowdfunding. Dadurch kann man mit kleinen Beträgen am großen Ganzen teilhaben. Außerdem haben Anleger so die Möglichkeit, ihr Investment auf mehrere Projekte verteilen, um das Risiko eines Totalverlustes zu minimieren.

Bei „Grünen“ Crowdinvestitionen handelt es sich um bewusste Anlageentscheidungen, bei der jeder Einzelne Verantwortung im Rahmen seiner Möglichkeiten wahrnehmen kann. Wahrnehmung der Eigenverantwortung im Hinblick auf die finanziellen Risiken. Wahrnehmung gesamtgesellschaftlicher Verantwortung im Hinblick auf unsere Umwelt und die Lebensqualität zukünftiger Generationen.

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Herausgeber
crowdfunding.de
Michel Harms ist der Herausgeber von crowdfunding.de. Mit der Seite möchte er eine unabhängige Plattform bieten, die umfassend zum Thema informiert und den Crowdfunding Gedanken weiter trägt. Er glaubt an die potentialsentfaltende Wirkung von Crowdfunding und den positiven Einfluss auf die Gesellschaft und Wirtschaft.
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Michel Harms
Datum
11. April 2015
Themen
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