Über das Crowdfunding
Die Finanzierung des „Stromberg“ Kinofilms im Dezember 2011 ist die erste Crowdfunding Aktion, die in Deutschland von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Das Projekt ist damit nicht nur ein Erfolg für die Produktionsfirma und die investierende Crowd, sondern auch ein Glücksfall für das Thema Crowdfunding in Deutschland.
Das Crowdfunding-Modell
Der Erfolg des Stromberg Crowdfunding beruht insbesondere auf zwei Faktoren. Zum einen hatte die TV-Serie „Stromberg“ schon vor dem Funding eine breite und treue Fangemeinde. Damit gab es eine klare Interessengruppe für das Projekt, die gezielt angesprochen werden konnte. Zum anderen haben die Initiatoren ein durchdachtes Crowdfunding-Modell gewählt, das die Crowd auf mehreren Ebenen zu einer Beteiligung motiviert.
Das Fundingziel lag bei 1 Mio. Euro. Es wurden insgesamt 20.000 Einzelanteile a 50 Euro ausgegeben, bei einer Beschränkung von maximal 20 Anteilen pro Investor. Das Modell beteiligte die Crowd finanziell am Erfolg des Kinofilms. Pro verkauften Kinotickets geht 1 Euro an den Investorenpool (bis zu 1 Mio. verkauften Ticket). Für die Crowd ist der Break Even damit bei einer Million zahlender Zuschauern erreicht. Bei mehr als 1 Mio. verkauften Tickets, macht die Crowd mit jedem weiteren Kino Besucher Gewinn: für jedes weitere verkaufte Ticket gehen Ticket 50 Cent an den Investorenpool.
Weitere Gegenleistungen für die Investoren:
- Investorenurkunde
- Zugang zur Investors-Lounge (exklusive Berichte über den aktuellen Stand der Produktion)
- Namentliche Nennung im Abspann des Films (Position abhängig von Invest)
- 2 Premierentickets (bei einem Investment von 1.000 EUR)
1 Million Euro in weniger als einer Woche
Die Zielsumme von einer Million Euro kam innerhalb einer Woche zusammen, die Projektinitiatoren haben ursprünglich mit einer Funding Laufzeit von 6 Monaten gerechnet. Insgesamt haben sich 3.300 Crowd-Investoren an dem Film beteiligt.
Im Februar 2014 kam der Film in deutschen Kinos und zählt aktuell 1.320.221 Zuschauer (Stand 29.09.14). Sofern sich diese Zahl als finale Zuschauerzahl bestätigt, bedeutet dies für die Crowd-Investoren eine Rendite von 16%* über die Laufzeit von knapp 3 Jahren (entspricht 5,1%* p.a. ).
* eigene Berechnung / Verwaltungsgebühren nicht berücksichtigt
UPDATE 16.10.2014: Erste Auszahlung an die Investoren
Die Welt berichtete“Die Investoren des “Stromberg”-Crowdfundingprojekts können sich nach der erfolgreichen Kinosaison des Streifens ab sofort ihre Einlage mit Gewinn auszahlen lassen […] Der Gewinn auf das vor knapp drei Jahren investierte Kapital liegt damit den Angaben zufolge bei insgesamt 169.607 Euro, was etwa einer Rendite von rund 17 Prozent entspricht. Die Anteilseigner würden aber auch weiterhin an dem Film verdienen, erklärte die Produktionsfirma. Der nächste Abrechnungsstichtag sei Ende Februar 2015.”
Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article133360379/Stromberg-zahlt-Geld-an-seine-Unterstuetzer.html